Schulberatung
Garmisch-Partenkirchen

Pädagogisches Wirken als Lehrkraft bei Verdacht auf LRS

1./2. Jahrgangsstufe:
 • Genaues Beobachten und frühes Intervenieren auch ohne Testung
 • Diagnostik von Vorläuferfertigkeiten möglich
 • Erfragen von Vorbefunden; Kontaktaufnahme mit Ergo- Logotherapeut*innen
 • Testung einer LRS erst nach Abschluss des Lernprozesses im Lesen- und Schreiben

Mögliche Problematiken und passende Fördermöglichkeiten:

• Probleme in phonologischer Bewusstheit (Anlaute, Reime, Silben) → Eltern geeignete Übungen empfehlen (z.B. Hefte des Persen Verlages) evtl. Abklärung durch Pädaudiologen, evtl. Logotherapie

• Probleme in der visuellen Wahrnehmung (Buchstabenverwechslungen; Zeilen werden nicht gehalten) →Übungen zur  visuellen Wahrnehmung (online oder Hefte).Abklärung bei Augenarzt*in/Optometrist*in; evtl. Ergotherapie;

• Wenn Phonem-Graphem-Zuordnung nicht gesichert (kein richtiges Lesen und Schreiben möglich)→Häufiges Buchstabendiktat, auch durch Eltern zu Hause; evtl. Abklärung der Hörfähigkeit durch HNO.

• Schwierigkeiten in der Feinmotorik (Zeilen werden nicht gehalten, kein flüssiger Bewegungsablauf) → Griffhilfen für Stifte und/oder Übungen zur Schulung der Feinmotorik (Fädeln, Basteln, Hefte wie „Den Stift im Griff“)

Alle Jahrgangsstufen:

• Beachten der erreichten Stufe des Lese- oder Schreiblernprozesses (z.B. noch kein lautgetreues Schreiben →Erlernen von Rechtschreibregeln nicht sinnvoll).

• Maßnahmen zur individuellen Unterstützung (s.u.) sind auch ohne vorliegende Testung möglich! (z.B. Vergrößern, Verwenden von Leselinealen, Sitzplatz vorne,..)

• Nachteilsausgleich kann bei offensichtlicher Beeinträchtigung auch ohne Antrag gewährt werden. Eltern müssen informiert werden, sie können widersprechen.